Sloper auf einen Blick
Sloper für Einsteiger:innen: Jugs, Edges und Crimps lassen sich bequem aus Fingern, Armen und Rücken halten. Selbst wenn du die Füße verlierst, haftest du an der Wand. Für Sloper gilt das nur in begrenztem Maße, hier kommt es vor allem auf die Körperposition und -spannung an. Das (körperlich) zu begreifen ist der Schlüssel dazu, an Slopern besser zu werden.
Sloper trainieren: Drei Dinge brauchst du an Slopern: Körperposition, Handhaltung und variable Technik abhängig vom Winkel der Wand.
Besserer Halt durch Handauflegen: Beim Bouldern und Klettern haben sich viele englische Begriffe eingebürgert, aber es gibt auch deutsche Übersetzungen. Sloper wird auch Aufleger genannt. Im Jargon verankert ist der Begriff nicht und Sloper wesentlich gebräuchlicher. Womöglich, weil Aufleger zu sehr nach Aufreger klingt.
Was ist ein Sloper und warum gilt diese Griffart als so fies?
Manche Boulderer:innen lieben kleine Crimps, andere präferieren dynamische Züge in weit entfernte Makros. Ein erleichtertes Seufzen, wenn der nächste Hold ein Sloper ist, wird man allerdings nur den wenigsten abgewinnen können.
Sloper (vom englischen “sloped” für abgeschrägt/abschüssig) sind runde Griffe ohne positive Einkerbung, so dass du alleine durch das Auflegen der Hände genug Zug, Druck und Reibung erzeugen musst, um dich zu stabilisieren und in den nächsten Zug zu kommen.
Nicht umsonst spielen Sloper an Routen für Anfänger:innen nur eine untergeordnete Rolle.
Kenne deinen Feind – so erkennst du Sloper an der Wand
An der Wand wird der Begriff Sloper etwas salopper benutzt und manchmal auch Griffe als Sloper bezeichnet, die sich eigentlich anders beschreiben ließen. Vor allem Makros und abschüssige Crimps werden dann oft Sloper genannt, auch wenn diese besser in einer anderen Kategorie aufgehoben wären.
Natürlich bleibt es bis zu einem gewissen Teil Ansichtssache, was genau ein Sloper ist und ein abschüssiger Crimp als Screw-On an einem Volume kann eher No-Shadow-Sloper sein als Crimp, die Übergänge zwischen den Grifftypen sind eben fließend. Aber dennoch gibt es einige Punkte, an denen du einen Sloper in der Halle erkennst.
Der wichtigste Punkt: Sloper haben keine positive Griffkante, wenn diese auch als Sloper gesetzt sind. Es gibt viele Sloper, die eine eingearbeitete Falte zum Crimpen benutzen, diese fungieren dann in der Route aber eher als Leiste.
Sloper sind meist etwas größer und lassen sich dadurch nicht (oder nur sehr mäßig) pinchen. Zudem sind Sloper zu einem gewissen Teil immer abgerundet oder abschüssig, so dass auch die Kante keinen richtigen Halt bietet, anders etwa als bei Volumes oder Edges.
Sloper sind häufig weniger texturiert, damit die Setter:innen eine sehr klare Körperposition von dir forcieren können.
So frustrierend das Bouldern an Slopern mitunter sein kann, weil jeder Sloper das Risiko mit sich bringt, dich aus der Wand zu werfen, so sinnvoll ist es auch, an Slopern zu üben.
So machen Sloper dich Route für Route besser
An Slopern beginnt deine Arbeit bereits am Boden. Fortgeschrittene Boulderer:innen wissen, wie wichtig es ist, Routen zu lesen. Einsteiger:innen hingegen hüpfen meist einfach an die Wand.
Letzteres ist bei Slopern nicht mehr ganz so leicht, denn nur mit guter Planung wirst du hier verlässlich Erfolge an der Wand feiern können.
Du kannst Routen zudem nicht mehr nur über die Handgriffe lesen, da Sloper vor allem eine bessere Körperposition von dir verlangen. Um wirklich sicheren Halt am Sloper zu erlangen, solltest du dich entweder direkt unter dem Griff befinden, um einen hohen Zug auf den Sloper auszuüben oder die Griffrichtung komplimentieren.
Dazu ist es wichtig, zu lesen, in welcher Richtung sich der Sloper am besten greifen lässt. Mit geradem Blick auf deinen Rücken an der Wand sollte dein Schwerpunkt im rechten Winkel von dieser Richtung weg zeigen. Das bedeutet, du hängst unter einem horizontalen Sloper. Bei einem vertikalen Sloper musst du den Schwerpunkt rechts oder links des Griffes platzieren. An den meisten Strecken werden Setter:innen die Sloper leicht angeschrägt platzieren, so dass du durch Druck aus den Füßen kompensieren musst.
Von der Seite betrachtet sollte deine Körperspannung dich bei Slopern direkt unter dem Griff halten. Je weiter dein Schwerpunkt von der Wand entfernt ist, desto schwieriger wird das Halten der abschüssigen Grifffläche.
Auch dein Vertrauen in deine Körperposition, Balance und wie wenig Halt du tatsächlich aus den Händen brauchst, wird an Slopern geschult. An vielen Strecken sind Sloper eine Frage des Vertrauens und Einsteiger:innen gehen oft ohne Zwang aus dem Problem, weil sie das Vertrauen verlieren.
Dabei bieten Sloper dir eigentlich einen sicheren Halt, wenn du sicher und gut platziert stehst. Oftmals sind Sloper zudem für einen Stütz (Mantle) vorgesehen, für den du nur eine Druckfläche, aber keinen sicheren Griff benötigst. Dies prädestiniert Sloper für viele Strecken, in denen genau diese Art der Bewegung trainiert werden soll.
An Outdoor-Bouldern wirst du ebenfalls immer wieder auf Sloper stoßen, weil die Witterung über die Jahrtausende offen liegende Felsflächen abgerundet hat.
So kannst du Sloper üben
Moonboard oder Campusboard, die du in nahezu jeder Gym findest, werden dir an Slopern nicht weiter helfen. Gezielt üben kannst du die richtige Grifftechnik und Position vor allem an einer Chaos- oder Spray-Wall. Hier stellst du dir deine Wunschroute einfach so zusammen, dass du vor allem die Sloper nutzt. Die Griffschwierigkeit kannst du etwa über Position und Qualität der Fußtritte variieren.
Allerdings hat nicht jede Boulderhalle auch eine solche Trainingswand, weswegen das isolierte Training an Slopern oftmals nicht ganz so spontan möglich ist.
Umso wichtiger ist es, bei den Problemen mit Slopern am Ball zu bleiben und selbst unliebsame Strecken mit Slopern mit sauberer Technik zu wiederholen.
Die richtige Fußtechnik und Spannung für das Bouldern von Sloper-Routen
Deine Füße müssen den nötigen Druck aufbauen, um dich in den Sloper zu pressen, Mittelkörperspannung hält dich in diesem. Dies gewährleistet dir, dass du mehr Zug erzeugen kannst, was wiederum deine Chancen erhöht, den Griff auch zu halten.
Oft bedeutet dies, dass du deine Füße nicht nur in der Horizontalen gut aufstellen musst, sondern du auch die nötige Höhe benötigst. Ein hoher Fuß kann besser geeignet sein, den nötigen Druck zu erzeugen und dich nicht nur in den Sloper hebeln, sondern auch vom Sloper aus in den nächsten Zug.
Zudem erfordern viele Sloper von dir auch fortgeschrittene Fußtechniken wie Heel- oder Toehook. Oft sind Strecken mit Slopern speziell so gesetzt, dass du den Zug, den du aus den Armen nicht aufbauen kannst, aus den Füßen kompensieren musst.
Guck dir deine Strecke also genau an und suche Möglichkeiten, um dich über die Kraft deiner Beine und Hüfte in die perfekte Position zu hebeln. Auch eine Backflag verschiebt deinen Schwerpunkt oft an die gewünschte Stelle.
Sloper sind zudem ein guter Meilenstein, um mehr Mittelkörperspannung zu trainieren. Gute Übungen hierzu sind Leg Lifts (an der Klimmzugstange), Planks oder Crucifixes.
Aktiver Daumen und Meat Hook
Sloper sehen nicht unbedingt so aus, als seien sie dafür gemacht, dass du den Daumen aktiv einsetzt und tatsächlich ist die runde Form ohne positive Kante oder Thumb Catch auch für den Daumen gewöhnungsbedürftig.
An der Wand kann ein aktiv platzierter Daumen aber einen großen Unterschied machen. Taste dich also langsam mit dem Daumen um den Sloper und versuche, diesen gegenüber der Handfläche aufzubauen oder aber den Daumen abgespreizt neben die Finger zu legen – was besser ist, hängt sehr vom Griff und Winkel ab. Einen richtigen Pinch oder Griff bekommst du so an den meisten Slopern nicht hin, aber du erhältst mehr Auflagefläche.
Ein Meat Hook kann dich ebenfalls an einem Sloper halten, wenn der Winkel dies hergibt. Hilfreich ist dies etwa an Full-Hand-Wrap-Slopern, die wie Zylinder aus der Wand stehen. Doch Obacht, neben dem Plus an Reibung wirst du auch ein Plus an Abrieb spüren.
Ideal für open-handed Crimps hingegen sind No-Shadow-Sloper. Die heißen übrigens tatsächlich so, weil sie so flach sind, dass sie keinen Schatten werfen. Meist werden diese eher als texturierter Screw-On an Volumes oder Makros genutzt. Crimpen ist hier oft die beste Wahl.
An großen runden Slopern kann es zudem hilfreich sein, die Finger abzuspreizen wie beim Halten eines Basketballs, so erhöhst du die Grifffläche weiter.
Behutsamer Einstieg an Slopern – wie du die Griffe erfühlst
Wenn du das erste Mal Slopern an der Wand begegnest, kann es durchaus sein, dass diese Griffe für dich die letzte Station vor dem Sturz sind. Alle Boulderer:innen haben sich schon einmal an einem Sloper verschätzt und sind abgeschmiert oder das Scheunentor ging auf und sie sind langsam und gemächlich aus der Wand gehebelt worden. All das passiert sogar erfahrenen Kletterer:innen, die die Griffe ganz genau kennen und auf viele Einsteiger:innen trifft eben das nicht zu.
Sloper sind für dich durchaus ein gutes Zeichen, eine Strecke etwas ambitionierter zu bouldern und sie zum ersten Projekt zu machen. Das bedeutet auch, dass du die einzelnen Züge in Isolation übst und dich der Strecke so Move für Move annäherst.
Klettere also einfach die Jugs einer benachbarten Route hinauf und taste dich so an die Sloper heran. Ertaste den Griff langsam und verschaffe dir ein Gefühl dafür, wo der Sweet Spot des Slopers liegt und wie viel Körperspannung du brauchst.
Wandere dann von da aus in die passende Fußposition für dein Projekt und versuche zunächst einmal, die Spannung zu halten. Wenn sich das gut anfühlt, kannst du auch einen Zug vor und einen Zug zurück. So tastest du dich langsam an die Anforderungen des Slopers heran und kannst entspannt die richtige Position finden, ehe diese in der Strecke gefordert ist.
Je mehr du die Griffsets deiner Stammhalle kennst, desto eher weißt du, wo genau du einen Sloper anpacken musst und wie viel Textur dieser Griff in der Praxis bietet.
Nicht immer ist alles Erlaubte auch schön
Zu folgender Technik möchten wir dich nicht ermutigen, aber im Zweifelsfall ist sie auch in Competitions erlaubt, deswegen solltest du zumindest die entsprechende Regelkenntnis haben: Das große Schraubloch in den Slopern ist “on”, du darfst es also mit benutzen. Für die meisten Sloper gibt es Plugs, die Setter:innen nutzen können, um diese Löcher zu verschließen.
Natürlich sind Sloper nicht so gesetzt und du solltest das Schraubloch nicht aus dem Kalten als Mono-Tasche nutzen, aber die IFSC würde dich auch nicht zurück pfeifen.
Keine Sorge also, wenn du für eine Strecke ein Schraubloch nutzt, um einen schlechten Sloper ein wenig zu pinchen. Das Resultat gilt, du musst lediglich mit der moralischen Schuld leben…
Und natürlich solltest du die Finger nicht zu tief in die Schraublöcher bringen, um im Falle eines Sturzes keine Verletzungen zu riskieren.
An Slopern sind wir nicht alle gleich
So wie Boulderer:innen mit kleineren Fingern und weniger Körpergewicht im Vorteil sind, sind es an Slopern eher die Athlet:innen mit größeren Händen und mehr Muskelmassen.
Die größeren Hände sind ein Vorteil, da sie die Auflagefläche erhöhen, was in einer stärkeren Reibung resultiert. Mehr Reibung bedeutet mehr Haftung, vor allem bei dynamischen Zügen in einen Sloper kann dies den Unterschied ausmachen. Wer etwas größer ist, hat hier zudem oft den Vorteil, einen Sloper statisch nehmen zu können, für den andere Kletterer:innen etwas Schwung benötigen.
Große Hände können bei einigen Slopern sogar dafür sorgen, dass der Griff leicht gepincht werden kann, was die Reibung noch einmal erhöht.
Gerade für Boulderer:innen mit mehr Kraft und Muskelmasse sind oft Sloper einfacher zu überwinden als für eher drahtige Kletterer:innen. Mehr Zug aus Händen, Armen, Schultern und Rücken kann den Halt hier zusätzlich verbessern und genau die Spannung aufbauen, die den Unterschied zwischen Send und Sturz macht.
Das bedeutet natürlich nicht, dass deine Performance an Slopern sich nicht verbessern lässt. Muskelmasse kannst du bestens an der Wand aufbauen und das auch ohne lange Sessions im Kraftraum. Und was dir an Kraft fehlt, kannst du häufig auch durch Balance und kreative Lösungen kompensieren.
Liegt dir der Sloper zu Füßen
So schlecht einige Sloper sich auch für das Greifen mit den Händen eignen, für einige Fußtechniken sind sie ebenfalls überraschend scheußlich. Aber keine Sorge, auch hier gibt es einige Tipps, die deinen Halt optimieren.
Ein sicherer Stand auf einem Sloper ist oft vergleichbar mit dem sicheren Stand auf einem Volume. Statt nur die Fußspitze zu nutzen, um deinen Fuß weiterhin rotieren zu können, ist es oft die Größe der Fläche, die einen besseren Halt gewährleistet. Je abschüssiger der Sloper, desto mehr bist du auf diese Reibung angewiesen.
Wie auch beim Greifen solltest unbedingt auf die Traktion des Slopers achten, da eine dicke Schicht aus Kreide und Fett die Sloper oft unmäßig rutschig macht. Hiergegen hilft nur bewusstes Stehen, bei dem du die Fußtechnik auch mit der gegebenen Aufmerksamkeit bedenkst.
Wenn du Heel Hooks oder Toe Hooks an Slopern einsetzen musst, solltest du mehr Zug erzeugen als du es von Henkeln oder Edges gewohnt bist. Einen Hook an einem Sloper wirst du wesentlich besser halten können, wenn du aktiv Zug aufbaust und dich so an der Wand fixierst.
Kein Griff für alle Bedingungen
Aufgrund der besonderen Technik an Slopern sind es manchmal externe Bedingungen, die dir den Halt noch zusätzlich erschweren. Da ein sicherer Halt an Slopern in vielen Fällen einzig auf der nötigen Reibung basiert, bedeuten schwitzige Sloper oftmals das Aus an der Strecke.
Entsprechend sind Sloper für viele Boulderer:innen auch das erste Mal, dass die Bekanntschaft mit der Bürste am Teleskoparm machen.
An Slopern sammeln sich Fett, Talg und Kreidereste besonders zuverlässig und ohnehin suboptimale Griffe werden dadurch noch schmieriger. In vielen Fällen spürst du das sofort, sobald du die Hand auflegst, manchmal braucht es allerdings seine Zeit, ehe deine Hände zu schwitzen beginnen und du langsam aus dem Griff rutschst.
Das wird besonders dann kritisch, wenn die Sloper eher als Intermediate gesetzt sind und du keine Chance bekommen sollst, im Griff zu pausieren.
In der Boulderhalle bemerkst du zuweilen auch qualitative Unterschiede, je nachdem, wie lange eine Strecke bereits hängt. Siehst du eine Route mit Slopern, die du gerne zum Projekt machen möchtest, solltest du dies eher in einem frischen Set tun.
Auch feuchtwarme Wetterbedingungen – sowohl in der Halle als auch im Gelände – können einige Strecken mit Slopern nahezu unpassierbar machen. Bürsten und Chalken helfen hier nur bis zu einem gewissen Grad.
In wie weit du dies alles als Herausforderung sehen möchtest oder aber, um dir schon einmal die Ausreden zurecht zu legen, die wir Boulderer:innen alle so lieben, bleibt natürlich dir überlassen. Bürste, Liquid Chalk und der richtige Kampfgeist machen aber oft den entscheidenden Unterschied.
Echte Vorbilder am Sloper
Wenn du visualisieren willst, wo die Reise an Slopern für dich hingehen kann, dann solltest du die passenden Athlet:innen beobachten.
Da wäre etwa der Schwede Emil Abrahamsson, der vor allem über den YouTube-Kanal von Eric Karlsson bekannt worden ist. Inzwischen klettert Emil auch Comps, du kannst seinem Fortschritt aber über die älteren Videos hinweg gut folgen.
Ebenfalls sehr stark unter den Männern sind der kräftige Magnus Midtbø (ein ehemaliger Wettkampfkletterer, heute eher YouTuber) und der sehr statische Adam Ondra, der vor allem auf Körperspannung setzt. Während Midtbøs Züge oftmals eher klingen, als würde den Slopern einen Klaps verpassen, ist es bei Ondra seine Old-School-Technik, die ihn an der Wand hält.
Bei den Frauen ist es vor allem Janja Garnbret, die – wenig überraschend – auch an Slopern eine exzellente Performance abliefert. Ihr Kniff ist es meist, sich schnell und spielerisch in die perfekte Position zu bringen. Ihr Janja-Flick (ein dynamischer Back Flag) bringt ihren Schwerpunkt auch aus einem schnellen Zug so stets in die richtige Position.
Sind Sloper eher Old School oder New School?
Während Crimps ganz klassisch Old-School-Griffe sind und weite Dynos in die New School gehören, ist das bei Slopern nicht ganz so leicht.
Die weiten Sprünge in suboptimale Sloper oder Sloper als Intermediate für einen Paddle-Dyno fallen natürlich eher in die New School und in den meisten Competitions werden Sloper auch genau so gesetzt. Allerdings sind Sloper auch beliebte Holds für statisches, balancelastiges Klettern an der Slab oder aber um Strecken vom Fels nachzustellen.
Sloper können also sowohl für Old School wie auch für New School eingesetzt werden, auch wenn sie derzeit als Griffe in der New School dominieren.
FAQ – die wichtigsten Fragen rund um Sloper
Manchmal. Einige Sloper bieten über eine kleine Falte oder ihre Textur die Möglichkeit, sie zu crimpen. Das ist nicht immer so gesetzt, aber immer legitim.
Wegen der fließenden Übergänge zwischen Slopern, Crimps und Jugs lässt sich nicht immer eindeutig sagen, ob du einen Sloper auch crimpen kannst. Das ist zu sehr von der spezifischen Form des Holds abhängig.
Sloper erfolgreich zu klettern, erfordert auch etwas Muskelkraft (vor allem in Schultern und oberem Rücken) sowie Stabilität im Handgelenk. Ist diese bei dir nicht gegeben, kann es durchaus sein, dass Sloper eher schmerzhaft sind.
In der Session solltest du nichts forcieren, Sloper allerdings auch nicht vollends meiden. Gute Übungen, um dich an diese Stabilität heran zu tasten, sind Wrist Curls (mit sehr leichtem Gewicht) oder Hangs und Pull Ups an den Campus Balls.
Aus Slopern zu rutschen ist für Einsteiger:innen keineswegs ungewöhnlich. Sloper sind vor allem ein Test der richtigen Körperposition, diese ist wesentlich wichtiger als der Griff.
Oft helfen auch richtiges Putzen und das Chalken der Hände, um einen rutschigen Sloper in den Griff zu kriegen.
Keine Angst vor Slopern
Sloper sind Griffe zum Fluchen, die Art Griff, die Boulderer:innen liebend gerne hassen. Denn so schlecht sich rutschige Sloper auch anfühlen, so gut fühlt es sich an, diese dann doch sicher zu halten und vor allem sicher zu stehen.
An Slopern besser zu werden ist nicht nur ein wichtiger Schritt in die höheren Grade hinein, sondern wird dir auch das nötige Vertrauen geben, um an einfacheren Strecken nicht mehr zu over-grippen. Du kannst Sloper also als Lektion darüber betrachten, wann beherztes Zugreifen wirklich notwendig ist.
Das Plus an Koordination, Kraft und Beweglichkeit wird dir auch im Alltag zu Gute kommen und macht dich körperlich resilienter gegenüber Verletzungen. Natürlich birgt Bouldern als intensive Sportart auch ein gewisses Verletzungsrisiko, das musst du auch nicht ausblenden. Risikobewusstsein, Vertrauen in deinen Körper und ein Gefühl dafür, dich den Herausforderungen anzunähern, gehören zum Bouldersport dazu.
Und so kannst auch du deinen Weg finden, um nachhaltig fitter zu werden und immer härtere Strecken zu knacken. Denn, das ist die fiese Crux am Bouldern, je fitter du bist und je besser du es kannst, desto mehr Spaß machen die Routen. An der Wand gibt es immer etwas zu tun.