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Welche Boulder-Griffarten gibt es?
Außerdem erklären wir dir die Grifftechniken, die Besonderheiten der Griffe und wie du sie richtig benennen kannst.


1. Jugs
Wenn du gerade mit dem Bouldern angefangen hast, ist das der Griff, der dir am häufigsten in die Finger kommt. Im Deutschen auch “Kelle” genannt, ist er durch seine Größe und gute Greifbarkeit erkennbar.
Normalerweise passen in einen Jug alle Finger rein und auch Anfänger:innen können sich problemlos daran festhalten.
Ist man etwas fitter und möchte das seinen Mitmenschen beweisen, sieht man auch schon einmal Anfänger daran herumhangeln. Im Boulderjargon auch “Campusing” genannt, nimmt man ausschließlich seine Hände zur Hilfe.
Vorteile von Jugs: Sie sind einfach zu halten und helfen einem dabei, sich mit dem Bouldern vertraut zu machen. Außerdem werden sie von Fortgeschrittenen auch häufig zum “Warmmachen” benutzt, da sie kaum fingerlastig sind.
Nachteile von Jugs: Sie führen zu dicker Hornhaut in der Handinnenfläche, die bei häufigerem Bouldern schmerzhaft aufreißen kann.
2. Crimps
Crimps werden dir beim Outdoor-Bouldern am häufigsten begegnen, kommen aber auch in Boulderhallen sehr oft vor. Es ist die Lieblingsgriffart vieler Boulderer, gleichzeitig für viele aber auch die schmerzhafteste.
Crimps zeichnen sich dadurch aus, dass sie üblicherweise nicht breiter als ein Fingerpad sind und vergleichbar mit einer Kante sind.
Sie können mit unterschiedlichsten Techniken gegriffen werden und in ebenso vielen verschiedenen Winkeln vorkommen. Die gängigsten Grifftechniken sind:
- Full Crimp: man stellt die Finger auf und belastet durch den Winkel vor allem die vorderen Fingerpads. Der Daumen stabilisiert normalerweise den Zeigefinger und ermöglicht so einen festen Griff. Bei vielen Personen führt diese Grifftechnik zu schmerzen. Andere wiederum benutzen diese Grifftechnik bei nahezu allen Crimps (und teilweise auch anderen Griffarten).
- Half Crimp: Die Finger sind in etwa 90° geknickt und belasten den Griff gleichmäßig. Der Daumen kommt nicht als Stabilisator zum Einsatz. Diese Grifftechnik ist ideal zum Kraftaufbau der Finger und verringert das Verletzungsrisiko.
- Open Hand: die Finger werden nicht aufgestellt, sondern man zieht an dem Griff. Alternativ kann man diese Grifftechnik auch als “Drag” bezeichnen.
Vorteile von Crimps: Mit der richtigen Technik lassen sich immense Kräfte auf milimeterbreite Griffe übertragen. Greift man sie mit der Half-Crimp Technik, bauen sie ordentlich Fingerkraft auf.
Nachteile von Crimps: Sie sind der Grund für die meisten Fingerverletzungen. Eine Überbelastung, falsche Technik oder zu viel Selbstvertrauen können ernsthafte Probleme mitsichziehen.